Samstag, 13. Dezember 2014

Abnehmen, aber wie?

Es ist leider so, wer Angst vor einer Essstörung hat, sollte nicht beginnen abzunehmen- okay das sollte niemand, denn jeder einzelne von euch ist wundervoll und einzigartig und perfekt im eigenen Sinne. 
Jeder sieht anders aus, aufgrund von Vererbung und Genen. Aber wieso strebt jeder so auszusehen, wie die Mehrheit?- die eigentlich hässliche und langweilige Mehrheit. Ihr wurdet geboren zum einzigartig sein- nur so könnt ihr erfolgreich werden! Nicht anders, wer möchte denn abgehungerte Skelette? Genau niemand! 

Klar, jeder ist mal mit sich unzufrieden, unglücklich und fühlt sich dick- dies ist legitim, aber ihr solltet es nicht übertreiben. Denn ihr hungert nicht nur euren Körper weg- sondern auch euer Leben. Ihr denkt ihr werdet glücklich? Nein werdet ihr nicht- vielleicht für eine Sekunde, aber dann nie wieder.. Ihr werdet die Zahl auf der Waage sehen und ein Lächeln wird euch über die Wange huschen, da ist nichts schlimmes bei. Doch dieses gute Gefühle kann von einem auf den anderen Tag in einer Katastrophe und mit Tränen enden. Ihr steigt auf die Waage, euer bisheriger Freund, doch der Tag wird kommen und ihr seht eine Zahl, welche höher ist. In eurem Kopf explodieren die Gedanken "Was hab ich getan? Ich hab doch nicht viel mehr als sonst gegessen?! Scheiße man, ich bin so dumm und versaue immer alles, wenn ich meinen Ziel näher bin." Die Waage wird zum Feind- ein Feind, welcher zugleich euer bester Freund ist. Der immer die Wahrheit zeigt und seine Handlung bestimmt eueren Tag. In diesem Moment sage ich zu euch "Hallo, du bist "erfolgreich" in eine Sucht und Essstörung gerutscht." Eine Sucht, welche nach und nach schlimmer wird, welche euer Leben bestimmt, euer Handeln beeinflusst und eure Laune vorgibt. Eine Essstörung, welche euch leer frisst, ihr vllt das schwarze Loch im Magen füllen wollt, die Kontrolle verliert und das Essen wieder aus euch rauskommt. Das ist die Realität. Die schwarze Realität und das ist nur ein winziger Aspekt. Eine Erbse von vielen. Die ganze Realität lässt sich nicht in Worte fassen, es wäre zu grauenhaft.. Deswegen belassen wir das hierbei und ich erkläre euch die Grundprizipien des gesunden! Abnehmens, welche euch schützen und trotzdem zum Erfolg bringen werden.
Ich möchte versuchen euch mit diesem Post, auf die 'richtige Fährte' zu locken. 

Um gesund und dauerhaft abzunehmen sind 3 Aspekte bedeutend:
1. Ernährung
2. Bewegung
3. weitere psychologische Faktoren

Gesund das Gewicht zu Reduzieren bedarf in erster Linie zwei Dinge: Geduld und Disziplin. Zwei Eigenschaften, die in unserer schnelllebigen Zeit kaum Beachtung finden. Was man einem Körper meist über viele Jahre zuviel zugeführt hat, läßt sich kaum in 1 oder 2 Wochen „wegdiäten".

1. Ernährung
Bevor man mit dem Abnehmen beginnt, sollte man seinen Grundbedarf berechnen. Das ist ganz einfach und kann jeder im Internet machen (http://www.fettrechner.de/berechnungstools/kalorienverbrauch/kalorienverbrauch.html. Wenn ihr euren Grundbedarf berechnet habt, ist es am besten wenn ihr euer Kalorienziel auf diesen Wert setzt, denn dadurch ist eine Abnahme garantiert. Doch allein das essen nach dem Grundbedarf reicht noch lange nicht aus, denn die Lebensmittelauswahl ist ebenso entscheidend. Ihr habt früher immer viel Fast Food und Süßes gegessen? Gibt es leider nicht mehr in solche Massen. Jeder von euch kennt die Ernährungspyramide (siehe Bild).
Die Pyramide stellt die Grundlage einer gesunden Ernährung dar. Aber ich denke, dass muss ich euch nicht genauer erklären. Wer abnehmen möchte, sollte einen großen Wert auf frische Produkte und selfmade Mahlzeiten legen. Gemüse und Obst gibt es in allen möglichen Sorten und Variationen, da kommt nie Langeweile auf. Bei dem Essen muss auch absolut kein schlechtes Gewissen aufkommen, egal, in welcher Menge. Energiedichte Lebensmittel sollte man durch ähnliche, die nur eine geringe Energiedichte aufweisen, ersetzen. Also statt Schokolade den kalorienärmeren Schokopudding nehmen, statt Salami mageren Schinken, statt fettem Käse fettreduzierten Käse oder Quark. Obst und Gemüse werden zu den Lebensmitteln mit geringer Energiedichte gezählt, Getreideprodukte liegen etwa in der Mitte und fettreiche Lebensmittel weisen die höchste Energiedichte auf. 
3 Hauptmahlzeiten und 2 Snacks sind genauso wichtig, auch wenn ihr denkt "Wieso so viel, wenn es auch mit weniger geht?" Ganz einfach, durch 5 Mahlzeiten werden Fressattacken reduziert und ihr fühlt euch besser und energiegeladener. Bei den Mahlzeiten sollte immer Gemüse, Obst oder Salat dabei sein, bei Fett gespart, beim Alkohol nicht übertrieben werden. Die Snacks verhindern das ständige snacken über den ganzen Tag verteilt, denn dadurch kommen massig Kalorien zustande.  Zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Limonaden braucht man nicht, man sollte sie durch kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee oder Wasser ersetzen. Getränkekalorien gilt es stets im Blick zu haben, denn einerseits machen Getränke nicht satt, andererseits passen sie auch dann noch in den Magen hinein, wenn man schon längst satt ist.

2. Bewegung
Ohne Bewegung gibt es auch keine langanhaltenden Erfolge, denn der Stoffwechel passt sich an die Energieaufnahme an und kann durch durch Bewegung erhöht und in Schwung gebracht werden. Um ein einschlafen des Stoffwechsels zu verhindern, sollte man regelmäßig Sport treiben. Hier sind Regelmäßigkeit und Disziplin gefragtl 3-4 mal die Woche sollte man sich bewusst betätigen, das kann auch mit langen Spaziergängen geschehen. Optimal wären dagegen Fahrrad fahren, joggen, Schwimmen und vermehrtes einbringen von Bewegung in den Alltag (Treppensteigen...). Mit gezielter Gymnasitik und Muskelaufbau kann auch den Abbau von spezifischen Fettpolstern fördern. Eine Kalorienreduktion hingegen führt nicht zwangsläufig zum Abbau von Fett, sondern die Bewegung ist das A und O.

3. Psychologische Faktoren 
Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Gegessen wird häufig unter anderem als Belohnung, zum Vertreiben von Langeweile oder zum Stressabbau. Um das eigene Essverhalten kennen zu lernen bzw. zu überprüfen, empfiehlt sich das Führen eines Ernährungstagebuchs, in dem nicht nur Art und Menge der Lebensmittel, sondern auch Grund, Ort und Zeit des Essens notiert werden. Anhand der Aufzeichnungen können schlechte Gewohnheiten erkannt und schrittweise abgebaut werden.

Zusammenfassung:
-Grundbedarf essen
-fettarm
-Proteinreich
-Rohkost
-3 Hauptmahlzeiten und 2 Snacks
-mehr selbst kochen
-lasst die Finger von Pillen und Shakes, es heißt nicht für umsonst LEBENsmittel :)
-viel Trinken (Tee und Wasser)
-Sportlich betätigen
-euch lieben und akzeptieren
-keinen Druck

Natürlich sind das nur Fakten und Tipps, was ihr letztendlich daraus macht ist eure Entscheidung. Es empfiehlt sich nicht, alles auf einmal ändern zu wollen. Wenn sich der gewünschte Erfolg nicht einstellt, sollte man mit seinem Arzt über Möglichkeiten zur Gewichtsreduktion sprechen (NUR WENN NOTWENDIG!!!).
Strikte Verbote machen keinen Sinn. Grundsätzlich können auch Abnehmwillige alles zu sich nehmen, wenn die Menge stimmt. Flexible Kontrolle ist angesagt, sprich: die (nicht zu starre) Einhaltung von Regeln über einen längeren Zeitraum. „Man muss nicht jeden Tag alles perfekt machen, wer will, kann durchaus mal eine Currywurst oder Kuchen oder Süßigkeiten essen.“ Aber eben nicht jeden Tag – über die Woche gesehen muss die Bilanz stimmen. 

Alles ist schaffbar, ihr dürft nur nicht aufgeben, egal worum es geht. Aber ihr dürft auf der anderen Seite auch nicht vergessen, das ihr wundervoll seid und euch schützen solltet. Wenn ihr nicht mehr abnehmen wollt oder könnt- lasst es. Es ist besser für euren Körper und eure Gedanken. Ich möchte euch glücklich sehen und nicht gefangen in einer Welt aus Essen und Zahlen. Nein, ihr sollt Leben und genießen, denn nichts habt ihr mehr verdient.. Seht die schönen Seiten und beginnt euch zu lieben. Denn ihr seid der Mittelpunkt, ihr seid die Zukunft und ihr behandelt andere Menschen gut, dann behandelt euch genauso gut. Ihr seid wunderschöne und perfekte Wesen und dafür könnt ihr dankbar sein. 

Mit diesen Worten verabschiede ich mich und passt ihr auf euch auf und denkt immer dran, ihr seid PERFEKT! xx

Eure A. 
(die sich für ihre lange Abwesenheit entschuldigt)

Samstag, 20. September 2014

Freunde, Schule, Krankheit und Hilfe

Es tut mir Leid das ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber entweder fehlte mir die Motivation oder ich hatte keine Zeit. Die Schule hat mich in den letzten Wochen so ausgelaugt, das ich nach der Schule ins Bett gefallen bin und nichts mehr machen konnte, was anstrengend war- ich fühlte mich wie ein reinster Roboter, der nichts tat, außer zu funktionieren und Höchstleistungen zu erbringen. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.. und ich hoffe ihr könnt mir auch verzeichen, dass ich auf Ask ( http://ask.fm/eating_disorder) nicht mehr so aktiv war, aber das ändert sich wieder..

Ok um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, ich möchte euch ein bisschen was über meine Freunde erzählen, wie sie reagierten und wie sie mir halfen. Wie die Schule mit der Krankheit umging, wie sie mir half und was ich schätze, oder eben auch bereue. Und zu guter Letzt, warum ich mich entschied eine Therapie zu starten und warum eine Therapie immer eine gute Wahl ist.

Um euch eine kleinen Einblick zu geben: 
Es war Dienstag, im Januar 2012. Wir hatten Biologieausfall und warteten alle zusammen auf die nächste Stunde. Meine Freunde hatten meinen iPod und ich ging aufs Klo. Was ich nicht wusste, sie lasen etwas, was nicht für ihre Augen bestimmt war- Extremdiäten, Extremhungern und meinen Gewichtsverlust. Ich bekam das erst nach 2 oder 3 Wochen mit, als eine andere Freundin mir alles erzählte. Ich war so geschockt und wütend, nicht nur, weil sie es einer Lehrerin erzählten- meiner Sportlehrerin, die später noch eine wichtige Rolle spielen wird- sondern weil sie mir nichts erzählten. Erst dann merkte ich, dass sie über mich redeten, mich anstarrten und genau beobachteten. Ich hasste es! Ich hasste es so sehr, das ich mich von ihnen abgrenzte. Ich wollte allein sein- und das war falsch! Als ich im Februar in Sport zusammenbrach, waren alle hoch alarmiert. Sie waren schockiert, ängstlich und besorgt. Hier began das Theater- Sie wollte mir helfen. 
Wollte ich Hilfe? NEIN! 
Wieso? Ich wollte krank sein, ich wollte stark bleiben, ich wollte alle anlügen und so tun, als ginge es mir gut. Ich wollte einfach nur RUHE! 
Es verstand niemand! Niemand akzeptierte und verstand mich... Das war doch alles was ich wollte.. 
Meine Sportlehrerin kam auf mich zu- aus Sorge. Sie verstand mich nicht, aber gab ihr bestes. Sie half mir zu verstehen und das war ein wichtiger Schritt, in die richtige Richtung. Nach weiteren Gesprächen mit ihr, war mir klar "Ich bin krank, richtig krank. An der Tür zum Tod". Aber Hilfe? Nein, Hilfe wollte ich noch lange nicht. 
Wieso? Ich dachte, ich sei nicht krank genug. 
Genau dieser Gedanke, geht durch so viele Köpfe der an Essstörung erkrankten Mädchen und Jungen. Aber wisst ihr was?
Mir Hilfe zu suchen, war das beste und größte was ich je getan habe. Auch wenn ich zurückblickend, dass nicht für mich getan habe, sondern für meine Freunde, Eltern und Lehrer, weiß ich, es war richtig. 
Nun ja, ich schweife ab- wie immer.
Meine Freunde unterstützen mich zwar, aber sie drängten mich nach Hilfe zu suchen. Ich weiß es war Sorge, aber ich hasste es! Letzendlich tat ich es. Ich ging im Juli 2012 in eine Klinik und sollte dort lernen zu essen und zu leben. Ich hatte jeden Tag Angst, dass ich nicht dünn genug war, für die Klinik, für Hilfe. Aber ich weiß, man muss nicht dünn sein um Hilfe zu bekommen. Es gibt keine Grenzen für Hilfe. Es gibt keine Grenzen um zu Leben. Es gibt keine Grenzen für ein gutes, gesundes und schönes Leben. Das ist das, was wir Lernen müssen.. Wir müssen Lernen, uns zu Sorgen- nicht nur um andere, sondern um uns selbst. Jeder kann auf sich aufpassen, aber warum macht es keiner? Genau, weil wir Angst haben. Wir haben solche Angst, das wir die Angst nicht einmal sehen oder spüren. Das kommt davon, das die Krankheit so stark ist, das sie alles begräbt was uns gut tun würde. 
Fangt an zu lernen, fangt an euch zu sorgen (um euch selbst), fangt an zu leben. All das ist ein Prozess, den jeder gehen sollte..
Als ich in der Klinik war, sagte meine Therapeutin zu mir "A. ich verstehe nicht, warum du dich so hasst, das du dir alles verbietest. Ich verstehe nicht, warum du dich so wehrst. Ich verstehe nicht, warum du die Chance nicht nutzt." Meine Antwort lautete "Ich verdiene all das nicht."- Aber doch, ich verdiente es. Ihr verdient es! Jeder verdient es! Seid offen und beginnt euch selbst zu helfen, indem ihr Hilfe annehmt. 
Ich bereue es, das ich die Hilfe von meinen Freunden und der Schule nicht annahm. Nein, ich wollte es allein schaffen, aber ich scahffte es nicht. Ich zerstörte mich jeden Tag mehr und mehr. Ich wurde jeden Tag unglücklicher, verlor mich jeden Tag mehr und mehr. Aber es interessierte mich nicht, weil ich dachte, es ist richtig. Zurückblickend kann ich nur sagen: 
Es war so falsch, mir ging es so schlecht, das ich es nicht merkte. Ich verdrängte alles. Alles, was mich zerstörte. Ich dachte, alleine ist es schaffbar, aber nein! Leute, lasst euch helfen. Ihr werdet das nicht bereuen. Klar, es ist nicht einfach, aber um einiges einfacher, als das was ihr jetzt durchmacht. Ihr zerhungert euren Körper, eure Gefühle, eure Freundschaften. Ihr macht euch alles kaputt, wenn ihr so weiter macht. Das ist das traurige und ich hoffe, ihr entscheidet euch für den richtigen Weg, nämlich Hilfe zu suchen und vor allem ANZUNEHMEN! 
Ihr seid doch alle wunderbar, macht euch nicht kaputt.. KÄMPFT für euch und für das, was vor euch liegt.. Ihr verdient das, okay? okay!

Wisst ihr was mich traurig macht, meine Freunde besuchten mich nicht einmal in der Klinik, weil sie Angst hatten, dass ich sie abweise und schlecht drauf bin- so wie sonst. Ich war so unheimlich traurig, das ich merkte, wie viel ich MIR SELBST zerstörte. 
Meine Sportlehrerin rief nicht an, obwohl ich ihr meine Nummer gab und sie darum bat. Auch das habe ich MIR SELBST durch schlechtes Verhalten, ihr gegenüber, zu verschreiben. 
Ich habe mir alles kaputt gemacht. 

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas zu Freunden von Betroffenen sagen:
Eure Freundin oder euer Freund geht es nicht gut. Ihr spürt das vielleicht und merkt, dass sie an einer Essstörung leidet. Ihr wisst nicht was ihr machen sollt, weil ihr Angst habt. Ich kann euch etwas sagen, was es einfacher macht und was ich gelernt habe- durch meine Freunde.
Meine Freunde hatten immer Angst, das ich sie wegstoße- was ich getan habe. Sie wollten mich nicht verletzen. Sie wollten mir zwar Helfen, wussten aber nicht wie. 
Der richtige Weg ist, das ihr die Person ansprecht- offen ansprecht. Erklärt ihr eure Sorge und eure Ängste. Aber ihr dürft ihr nichts vorwerfen, NICHTS! Das wird die Person verschrecken- sie wird sich verarscht vorkommen, weil sie selbst nicht sieht, wie es ihr in wirklichkeit geht. Sprecht sie niemals auf ihr Gewicht an oder fragt sie auch nicht, was sie gegessen hat. Dadurch wird sie denken, dass sie kontrolliert wird oder das sie zu viel gegessen hat. Sie wird abblocken, aber das sollte euch nicht verängstigen. Bleibt an der Geschichte dran, erklärt und argumentiert gut. Ihr solltet euch zusammen dem harten Weg stellen- das wird nicht einfach und es verlangt Durchhaltevermögen, eurerseits. Sie will aufgeben, eure Aufgabe ist es, ihr zu helfen und sie aufzubauen. Schreibt ihr süße und liebe Nachrichten, die sie aufmuntern. 
Wenn sie euch wegstößt, bleibt bei ihr, umarmt sie, lasst sie weinen- aber geht niemals weg, sie meint es nicht böse.. 
Wenn sie Hilfe bekommt, steht ihr weiter bei und denkt nicht, das alles wieder gut ist, denn das geht nicht von heute auf morgen. 
Ihr denkt "Toll warum soll ich all das machen, was habe ich davon?"- Ihr habt eine gesunde und tolle beste Freundin/Freund davon, der euch IMMER schätzen wird. Das was ihr macht, ist das Zeichen einer wahren Freundin. JEDER wird euch dafür so schätzen, das man es nicht in Worte fassen kann.. Haltet durch!

An Betroffene:
Ich kann nicht viel weiter sagen, nur: NEHMT DIE HILFE AN! Öffnet euch und steht euch die Krankheit ein. Es ist eine geheime Krankheit, aber es wird Zeit, darüber zu reden. Tut es für euch und alle die euch lieben. Glaubt mir, das ist es wert! Das Leben hat Gewicht!

In Liebe, 
Eure A. 
 

Samstag, 16. August 2014

Der Alltag mit einer Essstörung

Manchmal liege ich abends in meinem Bett und denke darüber nach, was wohl andere Menschen den ganzen Tag machen und wie der Alltag ohne Essstörung geregelt wird. Denn um ehrlich zu sein hab ich keine Erinnerung mehr an das Leben vor dem Beginn meiner Magersucht. Ich weiß nicht was ich den ganzen Tag gemacht habe, ich weiß gar nichts mehr und das finde ich so unendlich traurig. Ich bin nicht mehr ich selbst, sondern ein Roboter, der Tag für Tag den selben Ablauf durchlebt, einen Ablauf der von Grund auf geplant ist und jede kleine Veränderung an meinen Nerven zerrt. Ja, ich bin eine Perfektionistin und ein Organisationsfreak, was auch Einfluss auf meine Essstörung hatte.
Ich habe mir überlegt, das es vielleicht ganz interessant wäre, wenn ich meinen Tagesablauf beschreiben würde, aber jetzt bin ich dabei und denke darüber nach ob es wirklich eine gute Idee wäre.. 
Egal, es ist meine Sache.. Ich werde euch in den nächsten Zeilen meinen qualvollen Tag beschreiben, als ich mitten in der Essstörung war und diese mein komplettes Leben und alles bis aufs kleinste bestimmte. Auf der anderen Seite möchte ich euch zeigen, wie viel besser das Leben ist, wenn ihr bereit seit gesund zu werden/ die Essstörung nicht in euer Leben zulassen.

Gefangen in mir selbst:
6:00Uhr klingelte mein Wecker, ich quälte mich langsam und verschlafen aus meinem Bett, vollkommen übermüdet von den nächtlichen Sportübungen. Aber auch vollkommen energielos und antriebslos von den wochenlangen Hungern. Mein Morgen beginnt mit der täglichen Routine, das heißt auf Toilette gehen, zurück ins Zimmer und die Waage aus dem Bettkasten holen. Langsam zog ich mich aus, Stück für Stück schälte ich mich aus meiner dicken Kleidung, denn mir war kalt, immer, was an der Mangelernährung lag. Die paar Minuten ohne Kleidung waren die reinste Quälerer für mich. Ich hatte Angst, große Angst, ob mich die Waage wieder enttäuscht wie am Wochenende oder ob sie mich glücklich macht, so wie die letzten Tage. Ich stellte erst den rechten, dann den linken Fuß auf die Waage und da war das Ergebnis. Es bestimmte meinen Tag, ob er gut oder schlecht werden würde. Ich zog meine Sachen schnell wieder an und legte mich wieder ins Bett um ein paar Sportübungen zu machen. 6:30Uhr kam meine Mutter ins Zimmer um mich zum Frühstück zu rufen, ich war nicht fertig, so wie immer und das war meine Ausrede um dem Frühstück zu entfliehen. Ich machte mich fertig, anziehen, Zähne putzen, Haare kämmen. Schminke verbot ich mir, denn "Ana" hasste es, wenn ich mich schön machte und mir etwas gönnte. Um 7 schwang ich mich auf mein Fahrrad und radelte zur Schule, welche 20min entfernt ist. Egal bei welchem Wetter, ich fuhr immer- in meinem Kopf ratterten Zahlen, mein Gewicht, was ich heute essen darf und wie viel ich verbrennen muss. Endlich in der Schule angekommen ließen mich meine Gedanken  los und ich konnte für kurze Zeit an was anderes denken und zwar an meine Bildung, welche mir eigentlich sehr wichtig ist, aber ich mich einfach nicht mehr darauf konzentrieren konnte- E S S E N und Z A H L E N raubten mir meine Konzentration. Deswegen versuchte ich, soviel wie möglich aus dem Unterricht mitzunehmen. Ich freute mich, wenn ich bis 15:30Uhr Schule hatte, denn das ersparte mir das nervige (haha) Mittag essen zu Hause oder bei meiner Oma. Meistens war die Schule jedoch 13:10Uhr zu Ende (3mal die Woche). An diesen Tagen fuhr ich extra langsam nach Hause, ich fuhr zu meiner Oma und holte mir das Essen ab- nur um es in die nächste Tonne zu werfen (Oma es tut mir so leid, aber ich konnte einfach nicht anders). Ich setzte mich zu Hause vor den Fernseher oder Laptop und schaute Serien bzw. googelte neue Diäten. Erst 16Uhr hab ich mir erlaubt etwas zu essen, meistens einen Apfel oder einen Optiwell Joghurt. Ich aß langsam, sehr langsam um den Geschmack zu entfalten und um länger etwas von der Wohltuung zu haben.. Um diese Zeit kam auch meine Mutter von der Arbeit und nervte mich mir ihren Fragen "Wie war Schule?"-Schön., "Warst du bei der Oma Mittag essen?"-Ja, war lecker., "Was gabs?"-Eierkuchen., "Hast du Hausaufgabe auf?"- Hab ich schon gemacht. Und dann fing der Streit an, das sie mich nicht nerven soll und ich meine Ruhe möchte. Im Nachhinein weiß ich eins, Hunger macht aggressiv und bringt einen zum Lügen. Punkt 18:45Uhr begann ich noch ein paar Saure Gurken zu essen, welche exakt 7kcal pro 100g hatten. Das wars für den Tag. Irgendwann wurde mir bewusst, das ich Hausaufgaben machen sollte und lernen muss für die Arbeit am nächsten Tag, aber ich wollte lieber im Internet surfen und Kalorien auswendig lernen (ich wünschte die Motivation hätte ich für die Schule aufbringen können).. 23:00Uhr waren meine Eltern im Bett und ich begann Sport zumachen- auf der Stelle rennen, Just Dance spielen, Hampelmänner oder Heimträner fahren- bis 1Uhr. Ich lag im Bett und mein Bauch grummelte böse vor sich hin- auch heute gab es nichts gutes zu essen. Dann war auch mein Tag zu Ende und ich konnte endlich schlafen gehen- erschöpft und ängstlich gegenüber dem nächsten Tag, an dem diese Tutour wieder stattfand. 
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, frage ich mich, wie ich diese Qualen durchgestanden habe.. Ich fühle mich schrecklich und mir tut all das unendlich Leid. Mir tut das Leid, was ich meiner Oma und meiner Mum angetan habe und ich frage mich, wie ich ihnen überhaupt noch in die Augen sehen kann..

Das totale Gegenteil- frei sein:
Ich weiß, meine jetzige Situation lässt sich nicht als frei bezeichnen, aber im Gegensatz zu dem da oben, ist das die absolute Freiheit!
Ich stehe 6:30Uhr auf und mach mich schnell fertig, d.h. anziehen, Haare kämmen etc. (Schminke verbiete ich mir immer noch). 6:45Uhr sitze ich schon in der Küche über meinem Frühstück, welches zur Zeit aus 300kcal besteht und meistens Porridge oder Joghurt ist. Mit dem Fahrrad fahre ich weiterhin zur Schule, jedoch langsamer und gechillter. In der Schule angekommen rede ich mit meinen Freunden und laufe im Schulhaus rum. Auf den Unterricht kann ich mich immer noch nicht konzentrieren und das macht mir für das nächste Jahr (12.Klasse) extreme Angst. Was wenn ich den Anforderungen nicht gerecht werden kann, nur wegen der verdammten Essstörung, welche mir meine Gedanken und Gefühle raubt? Ich kann das nicht zu lassen! Egal, wann ich aus der Schule komme, ich gehe in die Küche und mache mir mein Mittag, welches ich selbst koche oder meine Mutter bitte, es mir zu kochen. Das besteht aus 400kcal und ist meisten Bulgur-Salat mit Feta und gebratenen Gemüse. Das ist mein absolutes Safe-Food, vor dem anderen Essen habe ich Angst, viel Angst.. Aber Ängste sind zum bezwingen da, richtig? Nach dem Mittag mache ich meistens gleich meine Hausaufgabe (oder stalke Ask und beantworte Fragen, haha) und gehe danach 45min joggen, was mir die Qual nachts erspart. Punkt 17 Uhr ist es Zeit für meinen Snack, welcher immer ein Fresubin ist (400kcal). Bis zum Abendbrot um 18:45Uhr lerne ich oder mach andere Dinge, welche man halt so macht. Ich muss ehrlich sein, zur Zeit kämpfe ich noch sehr, um den "Night Snack" zu mir zu nehmen, welcher ein Fresubin oder Eis ist, denn die Kalorien machen mir Angst. Ich wünschte das Kaloriengehabe würde nachlassen- das wäre reine Freiheit für mich.. 00:00Uhr gehe ich meistens schlafen, mit einem vollem Bauch, welcher fröhlich vor sich hingluckert. :)

Ich habe das gerade 3mal gelesen und ich weine, denn langsam wird mir mehr und mehr bewusst, wie sehr es sich eigentlich lohnt gesund zu werden. Mein Leben gewinnt an Farbe und erfüllt die Schwarz-Weißen-Konturen, welche meinen Tag bestimmten. Ich fühle mich besser, ich kann meine Freunde und meinen Freund treffen, ohne Angst vor dem Essen zu haben. Aber mein Weg ist noch lang, verdammt lang und steinig, der Anfang ist jedoch getan. Es wird Zeit los zulassen und mehr zu kämpfen, denn ich habe meine Ziele vor Augen- Glücklich sein, sehr gutes Abi, Auslandsjahr und studieren. Das ist das, was ich möchte und das sollte im Vordergrund stehen- nicht diese beschissene Essstörung! Ich hasse sie! Ich hasse sie, das sie mein Leben zerstörte, meine Zukunft zerstörte und meinen Körper zerstörte. Was wenn ich immer Folgeschäden davon trage und niemals Kinder kriegen kann? Was, wenn ich mit 40 im Krankenhaus liege, wegen Krebs, welcher durch die Essstörung kam. Was, wenn ich an Organversgagen sterbe, weil die Essstörung mich innerlich zerfressen hat? Versteht ihr was ich meine? Seht ihr mein Problem und meine Ängste? Ja? Fragt euch das selbst, wollt ihr all das? Wollt ihr weiterhin leiden und qualvoll aufwachen und einschlafen? Wollt ihr das wirklich? ja? dann denkt nochmal nach und überlegt wie lange euer Körper den Qualen standhält.. Wenn ihr kämpfen wollt, um genau das nicht zu erreichen, dann macht euch eine Liste mit Dingen, wofür es sich lohnt zu leben und zu kämpfen. Ihr seid das nicht wert, so kaputt zu gehen, euch selbst so kaputt zu machen.. Ihr fragt euch, wie es Leute schaffen jemanden umzubringen, aber wir selbst sind auch nicht anders, denn wir töten unseren Körper. Wir töten ihn für etwas, das wir selbst nicht in Worte fassen können.. Nährt euren Körper und eure Seele, denn darin liegt die Macht!

In Liebe,
Eure A.

Sonntag, 10. August 2014

Pro Ana und was alles dahinter steckt..

Ich finde es wird Zeit für eine Aufklärung, das ist vermutlich das richtige Wort.. Viele machen sich auf die Suche nach Abnehmtipps, das Problem an der Sache ist, es muss schnell gehen, sehr schnell, es wird nach Diäten gesucht und wie man in 2 Wochen 10kg abnehmen kann. Ich kenn das selbst, man sucht und sucht und sucht bis man schließliche eine Website mit dem Begriff "Pro Ana" findet, man liest die Zeilen und alles was sich dahinter verbirgt, man ist fasziniert und will genau das was "Thinspiration" genannt wird... Aber hat man auch nur die geringste Ahnung was das eigentlich ist? NEIN! Und wisst ihr wieso? Weil es nirgends steht, es steht nicht auf den Seiten und auch nicht wenn man es googelt, nirgends werden die Gefahren sichtbar.. Die Gehirnwäsche die nur durch das Lesen hervorgerufen wird, wird nicht erwähnt.. Es wird als Trend dargestellt, als Trend den jeder gehen muss um "perfekt" zu sein.. Wie dumm ist das eigentlich? Das lesen 13jährige Kinder, die sich mit 50kg zu "fett" finden.. Die verstehen gar nichts davon und das einzige was sie hinaus filtern ist "Perfektion,Beliebtheit, Abnehmen, schnell Abnehmen, Schwerelosigkeit". 
Was ist das nun eigentlich genau, Pro Ana?
Pro Ana ist eine Bezeichnung für "Für die Magersucht". Auch wenn man nicht magersüchtig ist, bezeichnet man sich selbst damit, viele in der Hoffnung selbst an Magersucht zu erkranken. Die Krankheit wird also in vollen Maße ausgelebt. Diese Bewegung findet man zu 99% im Internet, auf Blogs, Websites, Foren und neuerdings in Whatsappgruppen, in denen man zum hungern animiert wird, mit Lauten wie "Wenn du bis nächste Woche nicht über 1kg abgenommen hast, fliegst du aus der Gruppe und zwar für immer!" Das ganze wird zum Gruppenzwang, es wird getriggert und sich animiert, man möchte nicht der Loser und Verlierer sein, man möchte besser sein als alle anderen. Es ist ein niemals endender Wettkampf- okay er endet, wenn man Tod ist oder in einer Klinik liegt, womöglich noch mit einer Magensonde, die stündlich zermatschte Sahne in den Magen pumpt. 
Man kann das ganze eigentlich schon als eine Art Sekte bezeichnen, denn durch die Gehirnwäsche und dem Drang nach Erfüllung will man dabei sein, gut sein und gewinnen. Es wird jedoch niemals einen Gewinner geben in diesem Mileu, sondern nur Verlierer und das sind alle die weitermachen, die sich auf die Knochen hungern und ihre Lebensfreude verlieren. Der Gewinner entsteht erst, wenn er sich Hilfe sucht und nach und nach an Leben gewinnt, das sind die wahren Gewinner, leider sind das nur wenige..
Das ist so verdammt naiv. Und wo ist bitte die Moral hinter der Geschichte? Genau, die gibts nicht. Kinder, ihr hungert euch in den Tod- oder spätestens in eine Klinik. Ihr zerstört nicht nur euer Leben damit, sondern auch das Leben eurer Eltern und Freunde. Wollt ihr das? Ich hoffe nicht.. Ich kann euch gerne erklären was aus den oben genannten Wünschen wird, wie "Perfektion usw.".
-Perfektion: Alle ekeln sich vor euch, weil ihr wie ein Haufen Knochen rumlauft. Alle starren euch an und lästern hinter eurem Rücken. Alle wollen nichts mehr mit euch zu tun haben, weil sie Angst haben, verdammt große Angst.
-Beliebtheit: Haha träumt weiter, nichts mehr mit beliebt. Ihr werdet euch selbst zurückziehen, weil ihr alle Essensmöglichkeiten vermeiden wollt. Ihr wollt allein sein. Eure Freunde werden versuchen euch zu helfen, aber ihr lasst die Hilfe nicht zu. Irgendwann hören sie auf zu helfen und lassen euch allein- versauern. 
-schnell Abnehmen: Es wird vllt schnell abnehmen, aber ihr habt nichts davon. Könnt ihr euch erinnern, wie ihr mit euren Freunden gelacht habt und Spaß hattet? Ja? Dann halte die Erinnerung gut fest, denn wenn ihr euch auf das schnelle abnehmen einlasst, wird sich in euren Kopf alles um Kalorien und Gewicht drehen, da ist kein Platz für schöne Erinnerungen, alles wird vergessen und verdrängt. Euer Leben wird nur noch aus negativen Gedanken bestehen.
-Schwerelosigkeit: Auch hier muss ich euch enttäuschen, denn ihr werdet euch nie schwerelos fühlen, ihr werdet genau das Gegenteil fühlen, egal wie wenig ihr wiegt. Ihr werdet nie zufrieden sein, nicht mal wenn alle vor Sorge weinen, nein, Zufriedenheit gibt es nicht.

Und an alle die denken, soweit wird es bei mir nicht kommen, doch soweit wird es kommen, ihr habt keine Kontrolle mehr über euch und euren Körper, euch ist alles egal, denn das Streben nach euren Wunschgewicht füllt euch aus. Wenn ihr das Gewicht erreicht habt, wollt ihr weniger wiegen, immer weniger, bis nichts mehr von euch da ist, aber ihr schaut in den Spiegel und seht nur eins: FETT! Eure Augen lügen euch an. Euer Gehirn lügt euch an. Die Wahrnehmung lügt euch an. Ihr werdet nie genug haben, ihr wollt immer weniger wiegen, auch wenn es nicht mehr weniger geben kann. 

DAS WIRD EUER LEBEN BESTIMMEN:
eure Gedanken kreisen 24h/7Tage die Woche um Essen, Kalorien, Gewicht usw. ihr werdet Angst vor dem Essen haben und wenn ihr doch esst, werdet ihr euch hassen. Ihr werdet Angst haben, die Kontrolle über euch verlieren, wenn es um Essen geht. Ihr werdet euch schwach fühlen, zu schwach um Treppen zu laufen. Ihr werdet euch mit jeder Person vergleichen und immer zu dem Entschluss kommen, dass ihr zu dick seid und mehr abnehmen müsst. Ihr werdet euch für jedes Gramm mehr hassen und beginnen zu weinen. Ihr werdet euch wiegen, verdammt oft sogar. Die Zahlen werden euer Leben bestimmen. Eure Haare werden ausgehen und euch wird sogar im Sommer kalt sein. Ihr werdet die Freude am Leben verlieren und den Sinn, was es bedeutet zu Leben. Ihr werdet alle Informationen über Essen verschlingen, aber ihr würdet es nicht mal selbst anrühren, außer mit erbrechen, Abführmitteln oder fasten danach. Euer Leben wird sich nur noch nach Plänen richten, die eueren Tagesablauf bestimmen. Ihr werdet in der Schule schlechter, weil ihr die Konzentration einer Erbse bekommt- nicht vorhanden. Euer Leben wird aus Lügen bestehen. Ihr werdet abends im Bett liegen und euch für jeden Bissen hassen. Euch wird alles Scheiß egal sein, eure Freunde, Aufgaben, einfach alles. Ihr werdet nicht mehr ihr selbst sein, sondern ein Roboter, der alles so macht, wie es die Stimme in eurem Kopf vorgibt. Ihr werdet keine Kraft mehr haben, sondern nur noch funktonieren und existieren.

IST ES DAS WERT?
Wollt ihr das wirklich? Wollt ihr alles wegwerfen was ihr habt? Wollt ihr den Gedanken an euren Geburtstag mit euren besten Freunden verdrängen und später vergessen? Wollt ihr alle Menschen weinen sehen, die euch lieben? Wollt ihr todtraurig sein, noch trauriger und unzufriedener als jetzt? Was wollt ihr: LEBEN oder STERBEN? ES IST EURE WAHL..

Das ganze war jetzt verscheinlich ziemlich hart und aggressiv, aber es ist die Wahrheit und ich hoffe, ich konnte euch die Augen ein bisschen öffnen. Das Leben hat Gewicht.

Eure A.


Dienstag, 5. August 2014

Ich könnte kotzen und heulen zugleich..

Kennt ihr das, ihr vergesst einmal all eure Gedanken, die sich um Essen, Gewicht, Kalorien usw. drehen, weil ihr Spaß habt und das Gefühl habt geliebt und akzeptiert zu werden, so wie ihr seid? Ja, das kennt ihr mit Sicherheit. Mir ging es gestern so.. Ich war so glücklich, hatte Spaß, hab gelacht (aus vollem Halse und mit Echtheit) und habe jede einzelne Sekunde genossen.. Um ehrlich zu sein, es war der schönste Tag seid langen und die Erinnerung bringt mich erneut zum lächeln.. Ich bin ein Mensch der an Erinnerungen hängt und die vergangenen Gefühle immer wieder aufruft um damit in alten Zeiten zu schwelgen.. Hach! 
Um wieder zum eigentlich Teil zu kommen, ich habe Pringles gegessen, ohne nachzudenken, sie waren da und ich hatte lange keine mehr gegessen.. Ich konnte mich nicht mal mehr an den Geschmack erinnern. Ich nahm also einen, aus der Dose, ich werde angelächelt und meine Hand wird gehalten. Ich wusste das heißt "Ich bin stolz auf dich"- ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich die Person dafür Liebe. Aufjedenfall ich nahm den Chip, schaute ihn an, er war wunderschön, so eben, leicht gebogen, die Form fazinierte mich. Er war perfekt und das hat mir klar gemacht, Essen ist nicht nur zum anschauen da, sondern zum essen- ja es hat lange gedauert, sehr lange, eh ich mich mit diesen Gedanken anfreunden konnte, aber es hat sich so gelohnt.. Das ist es wert.. Wenn ihr jetzt keinen Gedankenorgasmus erhalten wollt, überspringt die nächsten Zeilen, in denen ich über den Geschmack des Chips schwärme. Ich dachte mir, nach außen hin ist er perfekt, aber wie wird das innere sein, ebenso perfekt? JA, das war es.. Ich biss hinein, es knackte, aber er zerbröselte nicht (was an meinen Mäuschenbiss liegen könnte), ich tastete ihn mit meiner Zunge ab, er schmeckte salzig, die andere Seite war ohne gezielten Geschmack. Ich kaute, und dieses Gefühl war unbeschreiblich- kartoffelig mit einem Hauch von Pflanzenöl, er war aber in keinster Weise fettig, nein, er schmeckte nur ganz leicht danach. Ein sehr angenehmer Geschmack. Dann kam wieder der salzige Geschmack durch, er übernahm die Oberhand. Dafür das die Masse schon ein paar Sekunden in meinem Mund war, war sie noch fest, man konnte die kleinen Stücke spüren und wie es knackte, wenn man drauf biss.. Der Geschmack ließ nicht nach, er wurde nach jedem Kauen intensiver, der Geschmack nach leckeren Kartoffeln kam durch mit einer Mischung Salz und Öl.. Es war ein Traum (hier können die, die keinen Gedankenorgasmus haben wollten, wieder einsteigen) und die wohl die größte Challenge in meinem kompletten Leben.. Ich habe E S S E N genossen.. Ich hätte nie gedacht, das solche Worte aus meinem Munde kommen würden, aber tadaa da waren sie.. Ich hatte natürlich noch ein paar mehr gegessen, so in etwa 2/5 der Dose- ich dachte es war genug um mich nicht schlecht zufühlen.. Tja, A. da hast du falsch gedacht. 
Um 1Uhr nachts habe ich beschlossen nach Hause zu fahren bzw. hatte ich eine andere Absicht.. Könnt ihr euch vllt. denken, wie die Überschrift sagt.. Ich wollte gehen, es regnete in Strömen. Mir war alles egal, alles.. Ich wollte einfach nur weg. Die Person ließ mich gehen, alleine, und ich war frei.. Ich setzte mich auf mein Fahrrad und raste durch die Gegend, dachte nach und fuhr durch die Nacht. Mir ist klar geworden, das es falsch wäre zu erbrechen, weil sowohl die Person als auch ich selbst, stolz waren.. Ich wollte das nicht kaputt machen. Um 2 lag ich in meinem Bett, tränenverschmierte Augen, pitschnass und einem killenden, schlechtem Gewissen. Ich konnte nicht schlafen, lag bis um 6 wach und hab geweint- durchgeweint. Ich habe Pläne geschmiedet, mich gehasst, geweint, meinen Körper verabscheut und nachgedacht- Ist es das ganze überhaupt wert? Diese ganzen Qualen, einfach alles.. Wisst ihr zu welchem Entschluss ich kam? JA, verdammt, das ist es wert! Nichts ist schöner, als ein schönes Leben, in dem man sich keine Sorgen um Essen, zu viel essen, Gewicht etc. machen muss.. Wisst ihr wie schön es ist, wenn man eine Verpackung der Lieblingssüßigkeit aufmacht, die Hand reinsteckt und ohne nachzudenken, die komplette Packung leert.. Es gibt nichts schöneres, als sich eine Pizza bei Freunden oder an einem einsamen Abend zu bestellen und diese vor dem Fernseher genießen zu können.. Oder an dem Geburtstag eurer Oma, das wohl beste und größte Stück Kuchen zu essen und um dann sagen zu dürfen "Oma du bist die Beste.. und die Beste Bäckerin der Welt, bekomm ich noch ein Stück?"- Das nennt sich Leben und genießen! Was ist das bitte für ein Leben, wenn ihr am Tag 50g Tomaten, 100g Magerjoghurt mit 33kcal (der dazu noch Scheiße schmeckt) und Cola light/zero in Massen trinkt... WAS IST DAS FÜR EIN LEBEN? 

Egal wie schwer etwas ist, man kann alles schaffen.. man muss kämpfen, mit sich und dem Dämon in sich.. Aber das ist es wert, verdammt nochmal richtig wert.. Auch wenn ihr euch danach hasst, wenn ihr gegessen habt, denkt an euer Ziel- Gesund werden und die ganzen Vorteile.. Jeder Bissen ist ein Weg nach vorn, jede Challenge sind 10 Schritte nach vorn. Solange man sich entschieden hat gesund zu werden und es evtl. mies läuft, allein die Entscheidung ist immer ein Schritt nach vorn.. Ich weiß, zusammen sind wir stark und schaffen das.. Zusammen schaffen wir alles.. 
Ich würde mich freuen, wenn ihr das was ihr heute erreicht habt, als Kommentar schreiben würdet, etwas worauf ihr sehr stolz seid... xx

Auf einen erfolgreichen Tag,
A. 

Sonntag, 3. August 2014

Wo soll ich nur beginnen..

Ihr seht richtig, A. hat einen Blog erstellt... Vielleicht freut ihr euch, vielleicht seid ihr auch einfach nur genervt, von mir, meiner Existenz und dem was ich tue. Ich muss sagen, ich kann euch verstehen. Ich bin selbst genervt, von mir und dem was ich tagtäglich mache- Leben.. 
Naja Leben ist das falsche Wort, existieren trifft es besser. Aber ich bin hier, um mich zu ändern und um meine Geschichte zu teilen. Das gute ist, hier kennt mich niemand, ihr werdet meine Geschichte erfahren, aber niemals die Person dahinter kennenlernen. Das ist eigentlich nicht der Sinn von solchen diversen Seiten oder? 
Aber wisst ihr was, das ist mir egal. Ich halte mich schon mein ganzes Leben, an irgendwelche Regeln, welche aufgestellt wurden um mir das Leben zur Hölle zu machen. Ich war zu lange das gute Mädchen, welches auf alles hörte und nur auf Aufgaben gewartet hat. Ich wollte jeden zufrieden stellen, jeden außer mich. Ich hatte keine Kontrolle, über nichts und niemanden. Es ist viel passiert, sehr viel.. Aber dazu später mehr.. Irgendwann, wenn ich dazu bereit bin. 

Ihr müsst nur eins wissen, ich bin A. und stehe kurz vor meinem 18. Geburtstag. Ich möchte nicht so alt werden, aber ich möchte die Freiheit, endlich.. Ich habe solange gewartet und nun ist sie zum greifen nah.. Endlich kann ich machen und lassen was ich will, niemand kann mir etwas befehlen, denn ich bin für mich verantwortlich. Das erste was ich machen werde, ist sämtliche Termine absagen, Termine welche normalerweise wichtig wären, aber nein. Ich brauche sowas nicht. Ich brauche keine Wiegetermine, nur um zu sehen, wie fett ich geworden bin..
 Da wir gerade bei dem Thema Gewicht sind, ich bin seit fast 4 Jahren anorektisch mit bulimischen Phasen. Es war ein Auf und Ab.- Abnehmen und Hungern, Fressen und Kotzen, Fressen und Zunehmen. Jahrelang immer das selbe Spiel, ich fühle mich so, als hätte ich nie etwas in meinen Leben mit der Essstörung erreicht, ich fühle mich wie ein Versager. Ich bin umgeben von dünnen Personen und dann.. dann bin ich noch da. Ich bin anders. Dick. Unzufrieden. Hässlich. Schüchtern. 
Gerade merke ich, wie die Essstörung in meinen Kopf dringt und die Oberhand übernimmt- mal wieder.. Ich wünschte, ich könnte das abschalten.. Abschalten und mich akzeptieren, so sehen wie ich wirklich bin.. Aber es geht nicht, noch nicht.. Nach 2 gescheiterten Klinikaufenthalten, fühle ich mich bereit, die Essstörung entgültig und für immer loszulassen. Ich werde kämpfen, für mich und mein Leben. Für die Personen die ich liebe und welche mich immer unterstützt haben.. JA ICH BIN BEREIT! 
In den letzten Monaten habe ich zugenommen, sehr viel zugenommen, aber ich schätze das ist in Ordnung.. Zahlen sollten keine Rolle spielen und nicht unser Leben bestimmen, vor allem nicht in dem ersten Post.. 

Ich bin verwirrend und schlecht im schreiben, mein Gehirn spielt verrückt,mein Körper spielt verrückt und ich bin in einen heimlichen Spiel gefangen. Einem Spiel voller Lügen und Hass.

Au revoir, A.